Ich hatte mir trotzdem erlaubt, ein paar Stunden später zur Arbeit zu kommen. Vorher suchte ich in der Stadt weiter nach einer neuen Frontscheibe für mein Auto. Und endlich fand ich eine, nämlich beim Händler, bei dem ich das Auto vor 7 Jahren gekauft hatte. Die Freude darüber, dass er mir die Scheibe innerhalb von 4 Tagen sogar in der Originalausführung besorgen kann, hielt nur kurz an. Dann meinte er, dass das 2.300 Euro kosten würde. Das machte mir die Entscheidung für den asiatischen Ersatz ganz leicht. Den gibt's zu einem Viertel vom Preis. In etwa fünf Tagen werde ich angerufen, wurde mir versprochen. Dann fahre ich hin zum Anprobieren. Dann erst darf ich einen Werkstatttermin für den Scheibenwechsel ausmachen. Während ich heute dort beim Autohändler wartete, entdeckte ich eine Karte an der Wand, die in etwa unser Bistum Sankt Clemens in Saratow darstellt. (Foto)
Katholisch in Südrussland
Weder professionell, noch offiziell, möchte diese Seite Freunden die Möglichkeit geben, Einblick ins Leben im Bistum Sankt Clemens in Saratow zu gewinnen.
Montag, 20. Mai 2024
Pfingstmontag auf Arbeit
Sonntag, 19. Mai 2024
Pfingsten Togliatti
Vietnamesischer Brauch
Samstag, 18. Mai 2024
Ausfahrt zu Pfingsten
Togliatti (früher Stavropol an der Wolga) steht für's Pfingstwochenende im Kalender. Wegen eines langen Telefongesprächs hatte ich unterwegs angehalten und schließlich sechs Stunden für die Fahrt gebraucht, inclusive Autowäsche, 1 km vor Ankunft. Pater Zenon, der Pfarrer, wartete schon mit dem Mittagessen. Obwohl die Kirche auf das Patronat des heiligen Johannes Pauls II. geweiht ist, feiert die Gemeinde von jeher den 13. Mai als ihr Patronatsfest: Muttergottes von Fatima. Nun, natürlich, Pfingsten ist wichtiger, aber wir werden an beides denken.
Donnerstag, 16. Mai 2024
Kazan - Saratow (mit Zwischenstopp in Uljanovsk)
Ich hatte nur 700 km zu fahren. Dass ich so spät nach Hause kam, liegt daran, dass ich dem orthodoxen Metropoliten (Erzbischof) des Simbirsker Bistums heute Mittag einen österlichen Besuch abstattete. Wir hatten uns für 12.00 Uhr verabredet. Zwei Schwestern, die mit mir im Auto saßen und der Pfarrer von Uljanovsk begleiteten mich. Es verwunderte ihn sehr, als er hörte, dass sich die Bemühungen um ein Baugrundstück für eine katholische Kirche nun schon seit Jahren ergebnislos hinziehen. Über 100 Gläubige versammeln sich in Uljanovsk Sonntag für Sonntag im Pfarrhaus. Wer nicht reinpasst, steht eben draußen.
(Uljanovsk hieß früher Simbirsk. Nur weil Wladimir Iljitsch Uljanov, kurz: Lenin, hier geboren wurde, hat man die Stadt umbenannt.)
Mittwoch, 15. Mai 2024
Mit neuem Feuer nach Hause
Man kann es drehen, wie man will. Letztlich war das Thema schlicht und einfach "burn-out", das ausgebrannt Sein im Alltag, kein Kinderspiel. Das wissen jene, die es erleben. Pater Mariano, ein spanischer Klaretinerpater aus Sankt Petersburg, referierte sehr anschaulich und verständlich. Vielleicht war der thematische Teil einer Pastoralkonferenz noch nie so intensiv, obwohl es schon die vierundzwanzigste dieser Art war. Auch alles andere war gut organisiert. Freiwillige Helfer in der Pfarrei schufen eine harmonische Atmosphäre. Auf die Frage, was ihm helfe, dem burn-out Syndrom vorzubeugen, antwortete ein Pfarrer ganz im Ernst: "die Pastoralkonferenzen".
Auch ich gehöre zu jenen, die morgen zeitig aufbrechen. Die Abfahrt ist für 6.30 Uhr geplant, um noch vor dem Berufsverkehr der tausendjährigen Millionenmetropole aus der Stadt zu kommen. Am Mittag um 12.00 Uhr erwartet mich Metropolit Longin von der russisch-orthodoxen Kirche in Uljanowsk.