Montag, 20. Mai 2024

Pfingstmontag auf Arbeit

Der Pfingstmontag ist etwas Deutsches. Hier bei uns gibt es den nicht. Wir feiern heute "Maria, Mutter der Kirche". Hat ja auch mit Pfingsten zu tun. 

Ich hatte mir trotzdem erlaubt, ein paar Stunden später zur Arbeit zu kommen. Vorher suchte ich in der Stadt weiter nach einer neuen Frontscheibe für mein Auto. Und endlich fand ich eine, nämlich beim Händler, bei dem ich das Auto vor 7 Jahren gekauft hatte. Die Freude darüber, dass er mir die Scheibe innerhalb von 4 Tagen sogar in der Originalausführung besorgen kann, hielt nur kurz an. Dann meinte er, dass das 2.300 Euro kosten würde. Das machte mir die Entscheidung für den asiatischen Ersatz ganz leicht. Den gibt's zu einem Viertel vom Preis. In etwa fünf Tagen werde ich angerufen, wurde mir versprochen. Dann fahre ich hin zum Anprobieren. Dann erst darf ich einen Werkstatttermin für den Scheibenwechsel ausmachen. Während ich heute dort beim Autohändler wartete, entdeckte ich eine Karte an der Wand, die in etwa unser Bistum Sankt Clemens in Saratow darstellt. (Foto)

Sonntag, 19. Mai 2024

Pfingsten Togliatti

 

Erstkommunion zweier Jungen und eines Elternpaares, darum im Anschluß die eucharistische Prozession. Begegnung mit einer lieben 88-jährigen deutschen Oma, die zwar niemanden mehr hat, mit dem sie in der Muttersprache reden könnte. Dennoch ist ihr Deutsch perfekt. Ein Wochenende mit einer sehr familiären Atmosphäre unter den Gläubigen. 

Vietnamesischer Brauch

Etwa die Hälfte unserer aktiven katholischen Christen in Ufa sind Vietnamesen - Eltern und Kinder. Immer wieder höre ich (und manchmal sehe ich), wie sie sich und ihre Kultur ins Leben ihrer russischen Pfarrgemeinde einbringen. Das macht viel Freude. Die Bilder von gestern zeigen etwas von dem alljährlichen Brauch, den wir vermutlich Maiandacht nennen würden. Er zeugt von einer lebendigen Beziehung zur Gottesmutter und von christlicher Kreativität. Tanzend und singend werden da wunderschöne Blumen zu einer Marienstatue gebracht. Eine intensive Vorbereitung ging diesem besonderen Gebet voraus. 

Samstag, 18. Mai 2024

Volle Kirche

Macht einen guten Eindruck von oben, die Herz Jesu Kirche in Samara, heute Abend. Gibt's sowas wie Pfingst-Nacht (vgl. Osternacht)? Das würde ich zum ersten Mal hören. Nein, es ist nur die "Nacht der Museen", und da sind wir um's Mitmachen gebeten worden. 

Ausfahrt zu Pfingsten

Der eine Bürotag zwischen zwei Reisen war gestern schnell vorüber, auch weil ich mich am Nachmittag auf die Suche nach einer neuen Frontscheibe für mein Auto gemacht hatte. Erfolglos.

Togliatti (früher Stavropol an der Wolga) steht für's Pfingstwochenende im Kalender. Wegen eines langen Telefongesprächs hatte ich unterwegs angehalten und schließlich sechs Stunden für die Fahrt gebraucht, inclusive Autowäsche, 1 km vor Ankunft. Pater Zenon, der Pfarrer, wartete schon mit dem Mittagessen. Obwohl die Kirche auf das Patronat des heiligen Johannes Pauls II. geweiht ist, feiert die Gemeinde von jeher den 13. Mai als ihr Patronatsfest: Muttergottes von Fatima. Nun, natürlich, Pfingsten ist wichtiger, aber wir werden an beides denken. 

Donnerstag, 16. Mai 2024

Kazan - Saratow (mit Zwischenstopp in Uljanovsk)

Kurz vor 22.00 Uhr betrat ich meine Wohnung in Saratow. In den vorausgegangenen Abendstunden erreichten mich viele Kurzmitteilungen unserer Konferenzteilnehmer, die ebenfalls auf dem Heimweg waren, bzw. weiterhin sind. Zum Beispiel von Schwester Anastasia aus Woronezh: "Danke für die Tage in Kazan. Wir sind noch unterwegs." Dazu ein Foto vom Sonnenuntergang, von einem der hinteren Sitze durch die Frontscheibe aufgenommen. Oder diese Nachricht: "Noch 500 km." (Das bedeutet, 1.400 sind sie schon gefahren, die vier aus Krasnodar. Zu weit für eine Fahrt ohne Übernachtung unterwegs, würde ich sagen.) In meinem Abendgebet bekommen heute besonders die "Fernfahrer" einen Platz. 

Ich hatte nur 700 km zu fahren. Dass ich so spät nach Hause kam, liegt daran, dass ich dem orthodoxen Metropoliten (Erzbischof) des Simbirsker Bistums heute Mittag einen österlichen Besuch abstattete. Wir hatten uns für 12.00 Uhr verabredet. Zwei Schwestern, die mit mir im Auto saßen und der Pfarrer von Uljanovsk begleiteten mich. Es verwunderte ihn sehr, als er hörte, dass sich die Bemühungen um ein Baugrundstück für eine katholische Kirche nun schon seit Jahren ergebnislos hinziehen. Über 100 Gläubige versammeln sich in Uljanovsk Sonntag für Sonntag im Pfarrhaus. Wer nicht reinpasst, steht eben draußen. 

(Uljanovsk hieß früher Simbirsk. Nur weil Wladimir Iljitsch Uljanov, kurz: Lenin, hier geboren wurde, hat man die Stadt umbenannt.)

Mittwoch, 15. Mai 2024

Mit neuem Feuer nach Hause


Am Abend ging unsere Pastoralkonferenz offiziell zu Ende. Schon vor dem Frühstück werden manche aufbrechen. Zur Messe 8.45 Uhr werden noch 18 Priester da sein. Die Pfarrgemeinde hat sich schon heute für die Tage bedankt. "Es sei wie im Himmel gewesen", dankte eine junge Frau nach dem Abschlussgottesdienst mit den über 80 Priestern und Ordensleuten unserer Diözese.

Man kann es drehen, wie man will. Letztlich war das Thema schlicht und einfach "burn-out", das ausgebrannt Sein im Alltag, kein Kinderspiel. Das wissen jene, die es erleben. Pater Mariano, ein spanischer Klaretinerpater aus Sankt Petersburg, referierte sehr anschaulich und verständlich. Vielleicht war der thematische Teil einer Pastoralkonferenz noch nie so intensiv, obwohl es schon die vierundzwanzigste dieser Art war. Auch alles andere war gut organisiert. Freiwillige Helfer in der Pfarrei schufen eine harmonische Atmosphäre. Auf die Frage, was ihm helfe, dem burn-out Syndrom vorzubeugen, antwortete ein Pfarrer ganz im Ernst: "die Pastoralkonferenzen". 

Auch ich gehöre zu jenen, die morgen zeitig aufbrechen. Die Abfahrt ist für 6.30 Uhr geplant, um noch vor dem Berufsverkehr der tausendjährigen Millionenmetropole aus der Stadt zu kommen. Am Mittag um 12.00 Uhr erwartet mich Metropolit Longin von der russisch-orthodoxen Kirche in Uljanowsk. 

Bevor es los geht


Jeden Morgen nutze ich den Wald vor'm Haus für einen Spaziergang... 

Dienstag


Selbst am Abend war ich gestern nicht mehr dazu gekommen, einen Eintrag im Blog zu machen: Konferenztag plus ... Wahlen zum Priesterrat, ein neuer Diözesan-Jugendseelsorger, erneut eine besonders feierliche Liturgie, schließlich ein heiterer Abend. "Wenn ihr nicht werdet, wie die Kinder..." - Könnte man ihn betiteln.